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Informationen für Patienten

Sprunggelenkfrakturen

Was hilft, wenn der Knöchel gebrochen ist?

Am häufigsten betroffen ist der Außenknöchel, welcher aus dem Wadenbein, der sogenannten Fibula, besteht. Auch Brüche des Innen- und Außenknöchels kommen vor. 

Folgende Symptome können bei einer Fraktur bzw. Knöchelbruch auftreten:

  • Schmerzen
  • Schwellungen und Blutergüsse
  • Offensichtliche Fehlstellung
  • Unnatürliche Beweglichkeit
  • Bewegungseinschränkungen
  • Belastungsunfähigkeit des Sprunggelenk


Klassifikation der Sprunggelenkfraktur 

Knöchelfrakturen werden typischerweise anhand der Klassifikation nach Weber eingeteilt, welche sich nach der Lage und Betroffenheit der Syndesmose richtet. Die Syndesmose ist eine bindegewebsartige Struktur, welche die beiden Unterschenkelknochen Schienbein und Wadenbein miteinander verbindet und somit für die nötige Stabilität der Malleolengabel verantwortlich ist. 

Anatomiegrafik Sprunggelenk, Weber Fraktur A beschriftet, Website

Weber A

Die Weber-A-Fraktur ist die Klassifikation mit dem geringsten Verletzungsgrad. Der Bruch des Außenknöchels befindet sich unterhalb der Syndesmose, sodass diese noch intakt ist und die Sprunggelenkgabel stabil bleibt. Daher ist in den meisten Fällen eine Immobilisierung (Ruhigstellung) in Form eines Gipses oder einer Unterschenkel-Fuß-Orthese, einem sogenannten Walker, ausreichend, sodass keine Operation notwendig ist.

Anatomiegrafik Sprunggelenk, Weber Fraktur B beschriftet, Website

Weber B

Der Bruch des Außenknöchels befindet sich auf der Höhe der Syndesmose, sodass diese möglicherweise verletzt ist.

Ein operativer Eingriff hängt hier vom Verletzungsgrad der Syndesmose ab. In den häufigsten Fällen ist sie verletzt, sodass die Stabilität des Sprunggelenks nicht mehr gegeben ist. In diesem Fall muss eine Operation erfolgen. In den selteneren Fällen, wenn die Syndesmose nicht direkt verletzt ist, reicht auch hier eine konservative Therapie bzw. Immobilisierung des Sprunggelenkes.

Die Weber-B-Fraktur ist die am häufigsten vorkommende Sprunggelenkfraktur.

Anatomiegrafik Sprunggelenk, Weber Fraktur C beschriftet, Website

Weber C

Die Weber-C-Fraktur ist die Klassifikation mit dem höchsten Verletzungsgrad. In diesem Fall befindet sich der Bruch des Außenknöchels oberhalb der Syndesmose, sodass diese verletzt ist. Die Stabilität der Malleolengabel ist nicht mehr gegeben, sodass diese Art von Knöchelfrakturen immer operiert werden.

Die Maisonneuve-Fraktur ist eine Sonderform der Weber-C-Fraktur, bei der zusätzlich zu einer Fraktur des Innenknöchels oder Ruptur des Innenbandes der Bruch des Wadenbeins (Fibula) recht weit oben liegt (unterhalb des Kniegelenks). Meist ist neben der Syndesmose auch die Membran zwischen den Unterschenkelknochen verletzt (membrana interossea cruris).

Imagebild AIRCAST® Airselect™ Elite Walker, Frau geht

Die Behandlung einer Sprunggelenksfraktur

Entscheidend für die Wahl der Behandlung ist die Art der Fraktur sowie die Weber-Klassifikation.

Bei geschlossenen Brüchen der Kategorien Weber A und Weber B und wenn die Syndesmose intakt ist, erfolgt in der Regel die konservative, also nicht-operative Behandlung. Ziel derer ist die Immobilisierung, also Ruhigstellung des Gelenks mit zunehmender Belastung. Dies erfolgt in der Regel mit orthopädischen Hilfsmitteln wie einem sogenannten Walker.

Bei einem offenen oder verschobenen Bruch oder bei verletzter Syndesmose muss in der Regel operiert werden. Auch hier kommt bei der Therapie nach der OP häufig ein Walker zum Einsatz

Bereits früh nach der Verletzung oder der Operation sollten physiotherapeutische Maßnahmen zur Mobilisation und zum Belastungsaufbau ergriffen werden. Wann wieder eine Vollbelastung möglich ist, hängt von der Verletzung sowie von der Behandlungsmethode ab: Häufig ist nach 4 bis 6 Wochen wieder Teil- oder Vollbelastung möglich. Die vollständige Heilung dauert in der Regel 3 bis 6 Monate.

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